Hier also Teil 1 des angekündigten Exkurses anläßlich des Motorrad-Saisonstarts: Frauen auf Einspurfahrzeugen.
Prinzipiell kann man motorradfahrende Frauen in drei Kategorien einteilen:
Kategorie 1 sind Frauen, die einfach Bock auf den Kick haben, den einem ein Motorrad bei Beschleunigung, Speed und Schräglage vermittelt. Sie mögen gut sitzende Lederklamotten oder coole Roadsterwear und finden es einfach geil, Sport und Thrill mit einem Druck auf den Anlasserknopf abzurufen und haben dazu noch die Vorzüge des problemlosen Parkens in der Stadt oder an der Arbeitsstelle erkannt. Es sind meist coole Mädels, die oft überaus gut anzusehen sind und richtig sympathisch und ohne Ziegen-Attitüden daherkommen. Fahrkönnen schwankt wie bei Männern zwischen achduscheißeguckdirdasmalan und zügig-sicher. Ganz schnelle Exemplare sind allerdings im Hobbybereich nicht allzu oft zu finden.
Kategorie 2 sind echte Hackfressen mit Figuren wie Litfasssäulen oder Restmülltonnen und dem löcherigen Teint eines Braunkohle-Tagebaugebiets. Sie tragen Haarmoden, die stylemäßig zwischen Atze Schröder und Wolfgang Schäuble angesiedelt sind, ihre Mimik ist so lebendig wie ein Hünengrab und ihr Gang und Gestik haben was von einem Bergepanzer. Sie tragen die ungeilste Motorradkluft, die es für Geld zu kaufen gibt - aufgrund ihrer Physignomie meist Männerklamotten - und dazu noch von der Outlet-Reste-Rampe, da sie ja noch andere Hobbies nebenan finanzieren müssen: Kugelstoßen, Nordic Walking und Kunstschlossern. Motorrad fahren sie, um noch eine vermeintliche Männerdomäne zu knacken und am allerliebsten wäre es ihnen gewesen, wenn ihnen nach der Geburt beim Klaps auf den Po nichts abgebrochen wäre (bei dem Klaps fällt nämlich den schlechten Exemplaren was ab. Dieser Post ist eh so chauvi, das ist jetzt auch scheißegal). Fahrkönnen ist meist unterdurchschnittlich, weil völlig verbissen und verspannt. Das Maul kriegen sie auch nicht auf, was aber nicht schlimm ist, da sich sowieso keiner mit ihnen unterhalten will, außer...
...Kategorie 3. Das sind Frauen, die Motorradfahren müssen, weil der Freund/Mann das tut und sie unbedingt dabei haben will. Sie fahren meist die gleiche Motorradmarke (nur ein paar Modelle kleiner/älter) und tragen Partnerlook. Anzutreffen sind sie überwiegend sonntag morgens auf den einschlägigen Motorradstrecken, ca. 1-2 km hinter ihrem Partner, der sich die ganze Zeit genervt umdreht und dabei fast auf die Schnauze fällt oder auch am Bug auf Segelbooten – heulend und zitternd beim Anlegemanöver, während sie von Papa hinten am Ruder aus Leibeskräften angebrüllt werden (gleiches Hobbysyndrom). Fahrkönnen nicht erwähnenswert, fallen pro Sonntag ca. 5 mal ohne Fremdeinwirkung um.
Während sich sowohl Kategorie 1 als auch 2 auf Rennstrecken tummeln, taucht Kategorie 3 niemals dort auf. Da hört dann der Spaß nämlich echt auf.
Doch zurück nach Calafat. Bei diesem Termin waren recht viele Mädels vertreten und erfreulicherweise durchweg aus Kategorie 1. Hier ein paar Exemplare:

Jos Frau - leider den Namen vergessen. Fuhr in perfekter Rennhaltung und locker-zügig über den Kurs. Dazu noch volle Stylepunktzahl für Kombi, Motorrad, Helm, Stiefel und Handschuhe. Besser gehts nicht - absolute Augenweide.

Anke und Sonja. Beide mit Yamaha R6 unterwegs: Respekt - nicht gerade ein typisches Frauenmotorrad. Sonja (rechts) auch volle Stylepunktzahl, weil gleicher Kombi wie ich. (Dainese, schwarz. Ich kaufe solange schwarz, bis es was dunkleres gibt).

Sonja wuchtet auch schwere Spritkanister - Kategorie 3 wäre daran schon komplett verzweifelt und hätte den ADAC gerufen.

Die beiden haben den Team-Truck als rollende Umkleidekabine belegt. Interessanterweise saßen immer jede Menge Typen in den Pausen auf der Plattform rum. Schwache Momente der Haarpflege sei ihnen auch zugestanden, sind ja schließlich Mädchen. Kategorie 2 hätte sich zum Entsetzen aller in der Boxengasse umgezogen und sich am Ende des Tages mit Kernseife, Putzwolle und Waschbenzin abgerieben.

Gabi. Lustig, supernett, schnell, eine der guten Seele des Teams ...und Lobbys Frau. Alles klar, Björn? :-)
Von den anderen hab ich keine Bilder, aber cool und flott unterwegs waren sie alle. Und gestürzt ist auch keine. Ihr wart eine echte Bereicherung für den Affenfelsen, Mädels!
Nächster Exkurs: Fahrerausstattung - vom Kuschelsack zur Maßkombi.
Labels: Gummi und Eisen