Montag, August 20, 2007

Ein Tag auf Rosi.

Wie unterschiedlich die individuellen Vorstellungen von einem idealen Zuhause doch sind. Der eine träumt von einer 20-Zimmer-Jugendstilvilla im Stadtpark, der andere vom coolen NYC-style-Loft und der nächste vom sanierten Resthof mit Stallungen und wünscht sich Ziegen vor dem Schlafzimmerfenster statt im Bett.

Die meisten dieser Träume bleiben aus naheliegenden Gründen unverwirklicht. Freund Lutz hingegen hatte vor vielen Jahren einen viel realistischeren Traum und hat sich diesen auch erfüllt. Lutz wohnt auf einem Schiff und verdient mit seiner Behausung auch noch sein täglich Brot durch Chartertouren. Wer kann das schon mit seiner Wohnung?

Gestern war Hafenfest in Dorsten am Weser-Datteln-Kanal und wir haben die Gelegenheit genutzt, ihn dort mal zu besuchen. Hafenfest ist allerdings etwas zu viel gesagt: Es handelt sich eigentlich nur um einen Anleger für die Berufsschifffahrt und die Hauptattraktion des Nachmittags war der Faustkampf von vier besoffenen älteren Russen. Der war allerdings wirklich echt übel, passte aber zum Hafenflair.

Lutzens Kahn heißt Rosemarie und ist ein alter Frachtensegler aus dem Ende des 19. Jahrhunderts – voll seetüchtig und sackgemütlich eingerichtet. Oben Wohnküche vor dem Steuerstand, natürlich mit Rundumverglasung und Kaminofen. Im Schiffsbauch zwei Räume mit Bett und Marshall-Verstärker. Was braucht ein Mann mehr?

Nachdem wir ein paar Stunden an Deck rumgelungert und eine ordentliche Pilsettung vorgenommen hatten, gab es auch tatsächlich noch zwei Seemeilen Ausflugstörn. Im strömenden Regen selbstverständlich. Isch hasse Deutscheland.



Alle auf Position - das ist gute Seemannschaft:




Wim gibt alles bei Julie...




...und bei Silvi. Dieser Dynamitfischer im Sea of love.




Jörn mit Backbord- und Steuerbord-Hülse:




Katschi, die sich nicht um Wim kümmern musste:




Die Rosemarie. So schön...




...und für jeden käuflich zu haben:




Kanalratten gabs auch:




Kurz vor dem Ablegen: Wolkenbruch.






Nicht gerade der Amazonas, aber auch reizvoll. Ruhrgebiet at its best.




Wieder an Land. Sieht aus wie Anfang März, ist Ende August. Hallo?




Madamchen im maritimen Mäntelchen:




Jörn spielt „La vida loca“ von den Toydolls auf der Luftgitarre:




Ein Bordmitglied habe ich noch vergessen: Chica, dem Lutz seine Hündin, die den ganzen Tag alleine irgendwo im Hafengelände rumstrolcht, aber pünktlich wieder am Steg wartet. Das Leben auf dem Schiff macht einen wohl wirklich tiefenentspannt.

3 Comments:

Blogger anna kalaschnikoff said...

hey, da gabs doch mal so ein lied: skandal um rosie! die konnte man auch chartern...*irregacker*

10:17 AM  
Blogger zoee said...

und ihr könntet ja mal den gunter, den gabriel, in wilhelmsburg besuchen kommen!

10:59 AM  
Anonymous Anonym said...

Ich dachte eher an sowas wie das Hilton-Video „One Night in Paris”. Aber so'n Äppelkahn ist ja auch ganz nett.

11:04 AM  

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