Dienstag, Dezember 09, 2008

Hey Aldern!

Ey, wart ma! Ja, du. Wie bissen du so drauf, hm? Du siehst so scheiße aus, hast du nicht mal Bock auf was Erfrischendes? Hier guck ma, geil oder? Na klar ist das eine! Was glaubst du Vogel denn, was ich hier verkaufe? Konfekt oder was? Na klar, schrei doch noch lauter. GLÜH-BIR-NE! Muss ja hier nicht jeder mitbekommen, schläfst du auf dem Baum oder wie? Guck ma, ne 100er Osram, Aldern. Das geht so ab, das glaubst du nicht. Dir knallt dir das Licht so dermaßen ins Hirn, Aldern, dann wird dir ein bißchen warm und irgendwann bist du richtig entspannt, liegt am Spektrum. Kannst du hier lange suchen sowas, ham wir aus Vietnam. Alder, die sind so geil drauf, da hängen die Dinger in jeder Hütte, Amigo, zu hauf! Die haben mächtig Spaß damit, die Teefüße. Früher gabs hier wenigstens noch mal ab und an ne 40er E27 auf Rezept, aber die Zeiten sind auch vorbei. Ja, einfach nur einschrauben, that's it. Aber hinterher wieder Stecker ziehen! Was sagst du? Logo, Breezer hab ich auch. Und Rigo. Smirnoff nicht im Moment, ich warte auf Lieferung, Rumänien, schwierig geworden. Willste echt haben? Hey, du bist ja ein richtig Geiler! Komm doch mal bei uns vorbei, wenn du Bock hast. Alles gute Typen, wir hängen so rum. Alles am Start, und ne geile Bude ham wa. Alle total krank drauf. Wir haben sogar einen Heizpilz, cool oder? Und nen Benzin-Rasenmäher. Logo 2-Takt! Wenn das einer spitz kriegt, wandern wir alle so dermaßen ein, mein Lieber... OK, ich muss noch weiter, ciao dann. Und ach hör mal, ist echt dunkel draußen jetzt um die Jahreszeit, zieh dir ne Warnweste an. Ist besser. Gutes Sehen nützt, gutes Sehen schützt, weisst schon.

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Mittwoch, November 12, 2008

Geldwerte Leistungen.

Stand heute in der Rheinischen Post:
„Schüler sollen beim Lehrergehalt mitbestimmen dürfen"

An und für sich eine gute Idee. Wenn ich noch zur Schule ginge, wäre ich dafür, dass sich die Chemielehrer ihre synthetischen Experimentaldrogen und die Sportlehrer die Hilfestellung beim Mädchenturnen vom Gehalt abziehen lassen müssen.

Mittwoch, Oktober 29, 2008

Die zweite Luft.

Ich habe mir überlegt, dass ich eine Menge Kohle machen könnte, wenn ich Formate für das Fernsehen schriebe.
Ist doch eigentlich ein perfektes Win-Win-Unterfangen. Es muss nur wirklich grottenschlecht unterschichtig sein, dann gefällt es einem Großteil der Bevölkerung. Ein Großteil des Restes guckt es auch, um sich tierisch darüber aufzuregen. Und der allerletzte kleine Rest kennt die Sendungen zumindest, weil garantiert irgendjemand im Bekanntenkreis entweder davon schwärmt oder sich mächtig darüber auskotzt.

Irgendwann kriege ich garantiert einen Fernsehpreis (weil die Sendung halt JEDER kennt) und wenn sich wiederum darüber jemand öffentlich aufregt, bin ich deswegen noch viel länger im Gespräch, als ich es wegen dem lächerlichen Preis an sich gewesen wäre.

Ich kann also nur gewinnen - auf geht's. Den Plot für das erste Format hab ich schon fertig, wird ein hammererfolgreiches, hochaktuelles Follow-up:

„Banker sucht Frau"

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Mittwoch, Oktober 01, 2008

Heute ist Weltvegetariertag.

Mittwoch, August 27, 2008

Gefällt dir meine Schwester?

Nie hab ich im Leben so oft auf die Fresse bekommen wie als Teenager. Die Rahmenbedingungen waren ja auch denkbar schlecht: Schmächtige Gestalt, große Fresse, miese Gegend und ein nur mittelmäßig frisiertes Mofa. Da hatte man natürlich die Arschkarte, wenn man in Unterrath am Heinefeldplatz von der örtlichen Flory-Gang umzingelt wurde. Oder in der Pommesbude blöderweise in einer Ecke rumstand, wo der Fluchtweg leicht zu versperren war. Denn leider gab es außer sofortigem Reißaus keine andere Möglichkeit, die Diskussion über die Vorzüge der Schwester des Bandenchefs unbeschadet zu beenden.

Der arme Coffy ist jetzt quasi auch im Teenie-Alter und teilt dieses Schicksal. Erst ein feiger Nasenbiss von einem Kampfbeagle und jetzt ist er auch noch von einer miesen Dobersau angegriffen worden. Seine Hundefreundin hat auch was abgekriegt und ich hoffe, dass er sich tapfer dazwischengeworfen hat. Good Boy.

So ein Aufwachen aus der Narkose hat ja immer was bemitleidenswertes...



...aber am Tag drauf ging's ihm schon wieder gut und Utas T-Shirt erspart ihm die Halskrause. Nur die Nachbarskinder lachen immer über den Hund im Schlafanzug. Faß, Coffy, töte!!

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Dienstag, August 12, 2008

Modern Living.

Erwin ist ein Nachbar von mir. Er ist ca. 50 bis 70 Jahre und lebt alleine in einer kleinen Parterrewohnung im Vorderhaus. Das Leben hat den guten Erwin in den letzten Jahren auf einen harten Ritt mitgenommen. Früher war er ein ziemlich guter Schlosser, aber irgendwann ging dann die Scheiße los: Job weg, Frau weg und immer dieser furchtbare Durst! Sein nonchalantes Trinkverhalten führte unter anderem dazu, dass man ihm den halben rechten Stempel amputieren musste und ihm im Austausch einen schicken Rolli vor die Tür stellte. Dieses praktische Gefährt benutzt er aber nur in Situationen, in denen wir alle auch gerne so etwas hätten: Beim Bierkastentransport vom Getränkemarkt oder wenn er nachts rotzvoll aus der Kneipe nach Hause gleitet. Erwin hat eine kleine Terrasse, auf der sich rein gar nichts befindet außer einer Lidl-Plastiktüte, die sich irgendwann mal zwischen den Holzbohlen verfangen hat und seitdem dort lustig im Wind knattert. Der Rest der Terrasse ist mit einer beachtlich dicken und gleichmäßigen Staubschicht überzogen - unberührt jungfräulich wie Neuschnee am Kilimandscharo.

Erwin ist ein echt netter und umgänglicher Typ. Ständig auf Reiseflughöhe, gut gelaunt und streßfest. Coffy kann ihn überhaupt nicht leiden - besoffen und rollstuhlfahrend, das ist zuviel für den Hund. Erwin ist das wütende Gebelle aber scheißegal und er versucht ihn ständig zu streicheln. Alkohol macht mutig und Betrunkenen passiert bekanntlich nichts.

Wem das jetzt in den Ohren klingt wie eine Idealvorstellung vom irdischen Dasein, dem sei gesagt, dass auch Erwins Alltag nicht völlig frei von Sorgen und Nöten ist. Die Kohle zum Beispiel, die er vom Sozialamt für Strom und Gas überwiesen bekommt, muss der durstige Frührentner leider vollständig in flüssige Brennstoffe investieren und erlebt dementsprechend schon recht früh am Abend den nuklearen Winter im Wohnzimmer. Handwerklich begabt, hat Erwin aber die Lösung dieses Problems in Form einer veritablen Kabeltrommel und der Treppenhaussteckdose gefunden. Nachts um zwei, wenn alle (außer Uta und mir) schlafen, torkelt der King of Current zum Kelleraufgang und verzaubert mit einem Schukostecker-Klick seine düstere, kalte Höhle in ein behaglich-warmes Lichtermeer. Morgens um sechs, wenn die ersten das Treppenhaus betreten, verwandelt sich zwar die goldene Kutsche wieder in einen profanen Kürbis, aber dann geht ja auch langsam wieder die liebe Sonne auf und strahlt durchs Cinderellas blinde Fenster.

Erwin ist dabei bisweilen etwas unvorsichtig. Neulich habe ich mich mal fürchterlich erschrocken: ich kam nachts nach Hause und als ich den Hausflur betrat, wütete dort auf einmal wie aus dem Nichts ein wilder Sturm mit Rauschen, Grollen und Brodeln. Mit klopfendem Herzen stellte ich dann fest, dass Erwin die Kabeltrommel-Schlepperei an dem Abend wohl zu lästig war und er den Wasserkocher direkt im Treppenhaus eingestöpselt hatte.

Krämerseelen werden jetzt entrüstet den Finger in die Luft reißen und auf die Sachlage des unbefugten Missbrauchs von Allgemeinstrom hinweisen, aber das geht mir tatsächlich total am Arsch vorbei, solange Lord Voltage die Hütte nicht aus Versehen in Brand steckt. Ich habe ein ausgeprägtes Faible für Menschen, die ordentlich vom Schicksal durchgefickt wurden, bin dazu noch ein generöser Typ und Erwin tut mir ziemlich leid mit seinem einsamen Kerzenlicht beim Abendbrot. Vielmehr hatte ich schon überlegt, die paar Kröten für seine Grundversorgung an Energie auf meine Kappe zu nehmen, damit ein gutes Werk zu tun und einen potenziellen Kabelbrand zu verhindern. Wie gesagt, das HATTE ich überlegt. Und zwar genau bis zu dem Tag in der letzten Woche, an dem ich meine Stadtwerke-Abrechnung für das vergangene Jahr im Briefkasten vorfand: 1.257 Euro NACHZAHLUNG für Strom und Gas! NACHZAHLUNG, AMIGOS!!! Über dreizehnhundert Tacken hatte ich denen bereits vorausgezahlt.

Jetzt mal im Ernst: Die obere Etage wird nie geheizt und an Verbrauchern gibt es dort lediglich einen Radiowecker. Sprich, wir beide heizen die übrigen ca. 50 qm, die Bude ist vernünftig isoliert, gekocht wird aus der Gasflasche, der Backofen läuft vielleicht zweimal im Monat und zu meinen Hobbies zählt nicht gerade der Nachbau berühmter Teilchenbeschleuniger-Zentrifugen, mit denen ich zum Spaß im Bastelkeller Protonen kollidieren lasse.

Über die unverschämte Raffgier der Energieversorger und das kollektive Schulterzucken aller politischen Fraktionen möchte ich mich allerdings hier gar nicht auslassen. Vielmehr möchte ich an dieser Stelle sagen: Erwin, du visionärer Lüsterklemmenjockey, DU bist EL FUTURO! Du lebst den „Style of Tomorrow". Strom wird geklaut, Treibstoff wird privat abgepumpt und geheizt wird im Allesbrennerofen mit zerhackten Bushaltestellenhäuschen. Und dafür, dass ich dich nicht verpfeife, erklärst du mir demnächst mal, woher du deine coolen Vollchecker-Klamotten kriegst.

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Donnerstag, Juli 17, 2008

Prominente von gestern.

Was macht eigentlich Knut?

Freitag, Juli 04, 2008

Der Hund lebt noch!



Und zack! Habe gerade gesehen, dass mein letzter Post 3,5 Monate her ist. Kommt mir höchstens vor wie 14 Wochen. So lange hat es auch gedauert, bis mein Tag wieder so einigermaßen abläuft wie gewohnt. Um es zu spezifizieren: Ich muss nicht mehr mitten in der Nacht mit feuchten Tüchern auf dem Boden rumwedeln und muss auch nicht mehr um 5.30 Uhr einen Kaltstart aus dem Bett machen. Sprich, Coffy ist STUBENREIN!! FUCKING HELL, YEAH! SCHEISS DIE WAND AN!! DAS LEBEN IST SCHÖN!!

Letztes Wochenende war ich sogar mal wieder Motorradfahren. Stoff für den nächsten Blogeintrag - garantiert hundefrei!

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Dienstag, März 18, 2008

T.A.P.

Was sind die Waffen eines Hundes? Sein drohendes, tiefes Knurren? Sein lautes Bellen mit hochgezogenen Lefzen? Die Wucht, mit der er im vollen Lauf einen Menschen zu Boden bringen kann, seine scharfen Krallen oder sein mit langen Reißzähnen bestückter Fang, den er mit mehreren Tonnen Beißkraft in weiches Fleisch schlagen kann?

Alles fürchterliche Dinge, zugegeben. Aber was macht ein junger Hund, wenn Stimme und Gewicht noch nicht wirklich bedrohlich sind und die Milchzähne zwar spitz, aber gerade mal die Durchschlagskraft eines Zahnstochers haben? Was macht er, wenn er trotzdem mal so richtig durchladen will?

Zu diesem Zweck hat Mutter Natur den Welpen mit T.A.P. ausgerüstet. T.A.P. heißt Tactical Assault Pissing und ist eine fürchterliche Vernichtungswaffe. T.A.P. wirkt biologisch-chemisch mittels Harnstoff. Die normale Urinmenge eines Welpen ist durchaus beachtlich, der entstehende Schaden ist jedoch überschaubar. Zwar bedient sich der Welpe ohnehin strategischer Techniken, um die Auswirkungen seiner Ausscheidungen zu potenzieren. Beispielsweise strullt er auf Lieblingsschuhe, eine zufällig heruntergefallene Jacke oder auf die Sitzfläche eines Sofas, aber auch das hat keinen lethalen Effekt. Sollte sich der Feind gar an diese vereinzelten Anschläge gewöhnt und mit chemischen Verteidungswaffen gegengerüstet haben, kommt T.A.P. ins Spiel. Man muss sich das vorstellen wie einen Silvester-Kanonenschlag, der zwar laut zerplatzt und Leute erschreckt, eine wirklich verheerende Wirkung aber erst im Briefkasten des Nachbarn oder in einem herumstehenden vollen Mülleimer entfaltet.

Der Welpe versucht also, seine Blase auf den maximal möglichen Füllstand zu bringen, sucht sich im Morgengrauen mit seinem geladenen Sprengpimmel einen strategisch entscheidenden Platz – einen Brückenkopf, wie zum Beispiel die Wendeltreppe einer Maisonette-Wohnung mit darunterliegender Garderobe – geht in Combatposition, duckt sich und zieht voll durch. Die eigentlich geringe Urinmenge sucht sich augenblicklich den Weg über die Treppenstufen, fließt die Wand hinunter, tropft auf den Staubsauger, spritzt von dort auf die umliegenden Taschen und Tüten, rinnt auf den Garderobenhaken und kontaminiert von dort aus gründlichst sämtliche Jacken, Mäntel, Schals und Mützen.

Und noch während die zerstörischere Kraft seiner Nieren in den Textilien wütet, begibt sich der Terrorwelpe erleichtert und zufrieden wieder auf seinen Schlafplatz, rollt sich kuschelig zusammen, freut sich darauf, wenn Herrchen bei Tagesanbruch entsetzt und klagend seine Opfer zählt und träumt davon, dem Sieg der Kreatur über den Menschen wieder ein Stück näher gekommen zu sein.

Donnerstag, März 06, 2008

Die Hundeschule.

Mein Coffy soll es mal besser haben als ich. Daher besuche ich mit ihm jede Samstagmorgen eine Hundeschule. Der Hund kann zwar kein verschuldeter Grafikknecht werden wie sein Herrchen, aber ein wenig Sozialkompetenz macht ihm bestimmt das Leben leichter - und meins auch. Und auch wenn dem Kleinen nicht der Turnbeutel in die nächste Baumkrone geschmissen wird, so kriegt er doch genau so was auf den Fresse wie wir früher. Und uns hat das auch nicht geschadet. Punkt. Soweit die Parallelen.

Das Gelände der Hundeschule ist gegen Fluchtversuche auf die Straße gesichert wie die ehemalige Ostzone und Guantanamo zusammen: Wachpersonal, hohe Zäune, Gitter, Niemandsland, Todeszone. Sehr beruhigend. Was die Ossis und Osama nicht geschafft haben, schafft auch kein Cockerspaniel.

Beim ersten Termin habe ich noch nicht so viel mitgekriegt. Der Kurs beginnt um 10 Uhr, was nicht schlimm ist, weil ich wegen der Töle sowieso um 7 vor die Tür muss, aber mein Körper bietet mir erst ausreichend Wärmeschutz nach fünf Zippen und drei großen Tassen Milchkaffee. Da dieses Soll noch nicht erreicht war, beschäftigte ich mich vorwiegend damit, mir den Arsch auf der feuchten, zugigen Wiese abzufrieren, anstatt dem Trainer zu lauschen. Der Köter hingegen hatte tierisch Spaß dabei, von sämtlichen anwesenden älteren Hunden im vollen Lauf gerammt zu werden und sich wieder mühsam aufzurappeln.

Der besagte Hundeflüsterer zeichnete sich optisch dadurch aus, dass er körperlich eigentlich nicht vorhanden war. Seine dürren Beinchen steckten in riesigen Stiefeln wie zwei Margaritenstengel in einer Bodenvase. Der Rest der schlotternden Bekleidung war komplett von Jack Wolfskin, wahrscheinlich um seinem Hund mit dem Tatzen-Logo zu imponieren. Sein kleines Gesicht war faltig-furchig wie eine Trockenpflaume und er hatte die Wollmütze fast bis zur Nasenspitze gezogen, um Gedanken hinsichtlich seines Haaransatzes gar nicht aufkommen zu lassen. Die schwere Lederleine, die er sich um seinem Hals gehängt hatte, zog ihn leicht in eine vorgebeugte Haltung. Unter der Funktionsjacke zeichnete sich eine riesige Gürteltasche ab, in der er ungefähr 5 Pfund Tiernahrung in Form von winzigen Leckerchen aufbewahrte, die er seinem Schäferhund fortwährend und unaufgefordert ins Maul stopfte.

Das prägnanteste an dem Trainer war aber seine unangenehm durchdringende Stimme. Sein „Travis, Hiiiiiiiiiiieer!"-Ruf durchdringt wahrscheinlich dickere Mauern als Supermans Röntgenblick und ist für seinen vierbeinigen Freund wahrscheinlich noch vernehmbar, wenn er sich beim Gassigehen mal bis nach Köln verlaufen haben sollte.

Der Schäferhund Travis allerdings kommt meinem Idealbild eines folgsamen, charakterstarken Hundes verdammt nahe und so war ich denn guten Mutes. Hunde scheinen völlig unkritisch gegenüber dem Erscheinungsbild ihres Herrchen zu sein.

Beim zweiten Termin war es dann nicht ganz so kalt und ich hatte Gelegenheit, mir die versammelten Hundefreunde mal anzusehen. Das Gros waren schüchtern und teilnahmslos umherstehende Pärchen, deren halbes Mobiliar und Schuhwerk zerbissen und verdaut worden war und insgeheim darauf hofften, dass im Lehrplan auch ein Kapitel über Psychopharmaka in der Veterinärmedizin oder erlaubten Schußwaffengebrauch für Hundehalter vorkommt.

Zahlenmäßig überrepräsentiert waren auch die stämmigen Emanzen, die allesamt das Buch ”Die Wolfsfrau" gelesen haben und in der Praxis von ihren schlummernden archaischen Anlagen zum Alphaweibchen ziemlich enttäuscht worden sind. Diese Defizite in punkto Wolfsähnlichkeit zu kompensieren war wohl der Hauptgrund ihrer Anwesenheit. Angesichts ihrer grausigen Gestalten und der erschreckend grauen Klamotten hätte ich auch am liebsten wie ein Wolf geheult. Am schlimmsten waren die albernen Multifunktions-Halstücher, die sie sich über den Schädel gezogen hatten und deren zipfelige Enden an ihren Hinterköpfen rumbaumelten wie Nabelschnüre. Selbstverständlich waren sie erheblich bebrillt wie einst der als Großmutter getarnte Märchenwolf und laberten fortwährend irgendwelchen Schwachsinn in die Runde, so dass ich spontan ein Gefühl des Verständnisses für sämtliche Fehlverhalten ihrer Köter erlangte, egal was sie auch getan haben sollten.

Natürlich war – wie überall bei solchen Lehrveranstaltungen – auch die Schweinchen-Schlau-Streberfraktion am Start. Der zweite Kurstag hatte noch nicht ganz begonnen, als das erste Arschloch, das sich natürlich fast auf Tuchfühlung neben dem Oberrüden platziert hatte, schon losquatschte: „Wollen Sie mal sehen? Wir haben geübt, klappt hervorragend." Und ohne eine Antwort abzuwarten, schrie er los: „Paulaaa!". Nix. „Paaaauuuulaaaaa!" Paula schnüffelte an einem Scheißhaufen. „Pauuuullaaaa, hiiiiiier!!" Paula schnüffelte an dem After eines Jack-Russell-Rüden. Nach einem weiterem, heiseren „Paaaauuuuullaaa, kommst du jetzt hier hin! Hieeer! Los!" entfernte sich Paula zügig von dem Gebrülle hinweg hinter einen Grashügel, wo sie wahrscheinlich deutlich ungestörter schnüffeln konnte..

Leider wurde diese glatte Sechs von der Lehrkraft nicht kommentiert und es gab auch keinen Eintrag ins Klassenbuch, aber ich muss sagen, dass mir der Schulbesuch zum erstenmal im Leben richtig Spaß gemacht hat. Habe beschlossen, ausnahmsweise nicht zu schwänzen. Fortsetzung folgt, es sind ja noch ein paar Kurstage bis Coffy so schlau ist wie Kommissar Rex.

Be Berlin.

Berlin hat einen neuen Slogan: Be Berlin. Be Schissener geht's wohl kaum.

Großartiger Olaf-Schwarzbach-Cartoon dazu:

Mittwoch, März 05, 2008

Kim will kiffen.

Lustig, bekiffte Asiaten finden sogar Mauszeiger-Bewegungen spannend.

Hier klicken, lädt ziemlich lange.

Dienstag, März 04, 2008

Auf Du und Du mit Ich und Ich.

Der Radiosender Einslive (das Profitcenter der oligarchen WDR-Sendehoheit) hat einen Remix-Wettbewerb ausgerufen. Schlauerweise ist die musikalische Basis einer der bekacktesten Schlager von einem der weltschlechtesten Duos: „Stark“ von Ich + Ich, oder – wie ich immer sage – der Dicke und die Alte. Schlau deshalb, weil man es einfach nicht verschandeln kann.

Prinzipiell ist sowas ja ganz lustig - ich würde sofort eine flotte Funpunk-Nummer daraus basteln, dieses „Huhuhuu" bietet sich ja gerade zu an. Tragisch ist nur der Preis für den Wettbewerbsgewinner: Ein ganzer Tag mit Ich + Ich und ein Konzertbesuch mit Backstage-Karte!! Wer tut sich sowas an? Das ist doch eher eine Strafe, da würde ich lieber einen Tag mit Uschi Glas und Roland Koch verbringen. Und anschließend an der Lesung der Frauengruppe der örtlichen Aidshilfe teilnehmen.

Freitag, Februar 29, 2008

Coffy Mate.

Ich wollte Coffy schon lange ein Schmusetier mitbringen, sowas braucht ein Welpe. Hab aber keins gefunden, das nicht entweder grottenhäßlich war oder schwer selbstentzündlich aussah. Zum Glück hat Uta eins gefunden und mitgebracht, das ausgezeichnet zu diesem wilden Tier (also Coffy) passt:



Sigmund findet er ganz toll, allerdings zieht er ihm ständig die Hose aus. Was das bedeutet, weiß ich nicht.

Und - groß ist er geworden, was? Wächst wie wahnsinnig. Bald lege ich ihn in Ketten vor die Haustür, harhar:

Donnerstag, Februar 28, 2008

Mi Casa es leider zu Casa.

Manche Menschen finden Kurzweil und Geborgenheit im Kreise ihrer Familie, im Sport- oder Angelverein, im örtlichen Swingerclub oder im Osho-Haus. Für mich und für einige andere war dieses Shangri-La die Bar Minol im Hafen.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit in diesen kleinen Laden gehen und entweder Kaffee, Bier oder Tequila trinken, auf der Theke tanzen oder einfach nur Samstag nachmittag an Tisch 8 über Durchführbarkeit und Spaßfaktor von Sexpraktiken oder die Coitability der vorbeistöckelnden Medienschnecke diskutieren. Es war immer jemand da, mit dem man sich unterhalten konnte und die Belegschaft war einem eh vertrauter als die eigene Schwester. Das Minol war nämlich gleichzeitig auch psychologischer Notdienst, Frauenhaus, Dr. Sommer, Arbeitsamt, Seelsorge-Außenstelle und Lebenshilfe e.V.

Seit letztem Samstag ist das leider Vergangenheit und unser Verlierer-Stammtisch muss sich ein neues Domizil suchen - das Minol hat nach 10 Jahren zu gemacht. Abgelaufene Pachtverträge, miese Sommer und drohendes Rauchverbot. Das übliche also.

Zum Abschied gab es noch mal ein dickes Fest nach alter Manier und wer an diesem Abend noch nicht irgendwann den Blues bekommen hat, bekam ihn spätestens am nächsten Tag beim Anblick der abgeklebten Scheiben. Bye-bye, Wohnzimmer. Tschüss, Tisch 8. War eine lustige Zeit. Hier noch mal die letzten Lebenszeichen vom finalen Samstag.


Die Minol-Thekentanzfläche:




Der arme Bitschi. Gerade wieder nach DD gezogen, Lieblingsbar gefunden, tief deprimiert.




DJ Britt. Best of Boxenstop.




Mist. Solche Parties können wir doch in Zukunft nicht bei Mannis Pilsstübchen durchziehen!








Sven durfte sich zum letztenmal am Verkehrsschild festhalten. Und wütend dran rütteln.




Uta musste an dem Abend arbeiten und war sich als erste dieser Tragödie bewusst. Alle anderen waren zu voll.

Donnerstag, Februar 21, 2008

Lange Wege.

Mein Radius verkürzt sich gerade etwas. Mal eben ins Minol in den Hafen? Klar, bin in 5 Minuten da - kein Problem mit dem Rad. Jetzt brauche ein bißchen mehr Karenzzeit, wenn ich nicht gerade mit dem Auto unterwegs bin. Der Köter läuft zwar super an der Leine, aber es gibt ja sooo viel Tolles zu entdecken. An fast jedem Baum, an jeder Hausecke. Anderen Hunden, Kindern, Radfahrern und Rollator-Omis wird hinterher geglotzt, bis sie am Horizont verschwinden. Und das kann zumindest in letzterem Fall etwas dauern.

Alles ganz natürlich für einen neugierigen Welpen, der die Welt entdeckt. Aber den größten Bremsfaktor hatte ich überhaupt nicht auf dem Plan: Die Fellwurst kommt ja von den Kanaren und friert sich morgens und abends echt den Arsch ab. Da hilft mal gar nichts, außer langsames Gewöhnen.

Böse kann man ihm dafür nicht sein. Vor allem, wenn er zitternd auf dem Bürgersteig sitzt und einen sooo anguckt:

Sonntag, Februar 17, 2008

Update.

Neulich habe ich jemand in der Stadt getroffen, der mich ganz verwundert fragte, was ich denn in Gottes Namen hier machen würde – ich hätte doch schließlich ins Gras gebissen und dürfte nach nach biologischen Maßstäben überhaupt nicht ohne fremde Hilfe aufrecht stehen können. Es wird Zeit für ein Lebenszeichen.

Eigentlich ist alles anders hat sich nicht viel getan seit Januar. Trotzdem - hier die Ereignisse der letzten Wochen (in chronologischer Reihenfolge):

1. Ich habe jemanden gefunden, mit dem ich den kümmerlichen Rest meines Lebens verbringen will (habe ich das geschrieben?). Das da dem unteren Bild links gehört nicht dazu, das ist nur der alte Flappmann Torge, aber den liebe ich ja schließlich auch.





2. Die erste offizielle „VEB Plaste & Plattenparty" im Minol war ein Mega-Erfolg. Es war so voll wie schon lange nicht mehr in dem Bums und die Gäste waren und haben saugut aufgelegt. Auch Torge und ich hatten Riesenspaß am Schluß - wir waren aber zugegebenermaßen die allerschlechtesten, weil wir mittlerweile rotzvoll waren und die Plattentitel nicht mehr lesen konnten. Den letzten beißen eben die Hunde.




3. Ich hatte einen beschissenen Bandscheibenvorfall, bzw. den hatte ich wohl schon länger, nur dass er sich jetzt über meinen Ischiasnerv hergemacht hatte. Zahnschmerzen im Arsch und im Bein sind echt nicht lustig und das macht einen mächtig mürbe. Die Auflegerei im Arcari hat mir der verfluchte Knorpel auch versaut: Nachdem ich mit Jörn noch den (sehr lustigen) Altweiberdonnnerstag unter massiver Ibuprofen-Beigabe durchgestanden hatte, konnte ich am Freitag keinen Schritt mehr ohne leisem Wimmern gehen. Bildlich gesprochen, hatte ich wohl in den letzten Monaten zuviel zu (er-)tragen müssen und mir auch zuviel aufgebürdet. Wahrscheinlich fallen deswegen auch meine Rennstreckentage im März in Cartagena ins Wasser.

Aber: Wo Schatten ist, ist auch Licht. An dem ausgefallenen Karnevalssonntag bin ich statt im Arcari Musik zu machen, mit Uta zur Nahrungsaufnahme in eine nahegelegene Kneipe gehumpelt, die ich sonst nie betreten hätte. An der Klotür hing ein Aushang, dass eine Pflegefamilie zwei Mischlingswelpen abzugeben hätte. Ich den einen von beiden habe ich mich sofort schockverliebt und während ich mir gerade die Telefonnummer notiere, kommt der Typ mit genau dem kleinen Scheißer zur Tür herein. Lange Rede, kurzer Sinn:

4. Ich habe jetzt einen Hund.
Ich wollte schon seit ewiger Zeit wieder einen Hund haben, aber das ging bis dato aus verschiedenen Gründen nicht. Das Tier sollte folgende Voraussetzungen mitbringen: a) möglichst ein Stragami (Straßengrabenmischung) sein, b) groß und ein Rüde sein, c) ein schlauer Charakterköter sein, d) mir irgendwie zulaufen, also z.B. angebunden an der Autobahnraste sitzen oder so.

Auf Coffy trifft das alles zu (dass der kleine Köter Coffy heißen soll – so wie der coole 70er Jahre Blaxpoitation-Film – stand schon seit Jahren fest). Coffy ist eine Bardino-Mischung (wahrscheinlich u.a. mit Schäferhund), ca. 4 Monate alt und mit seinem Bruder von einer Tierhilfe aus den Kanaren geholt worden, der Rest des Wurfes wurde abgemurkst. Er ist ein cooler kleiner Drecksack mit einem Dickkopf, der alles übertrifft, was ich bis jetzt erlebt habe. Während er 23 Stunden am Tag ein liebenswerter, gelehriger kleiner Welpe ist, versucht er in der übrigen Stunde jetzt schon, seine Dominanz durchzusetzen. In dieser rauhen Stunde fighten wir auch bei Kleinigkeiten mit allen Mitteln um die Vormachtstellung - und das ist kein Spaß mit so einem wilden Heimkind.







Da er noch nicht stubenrein ist, verändert sich mein Lebensrhythmus momentan gravierend. Ich bin so früh wie noch nie in der Firma, gehe aber um die gleiche Zeit ins Bett. Allerdings relativ nüchtern. Glücklicherweise ist Coffy extrem schußfest - er bleibt sowohl im Stadtgewimmel, auf dem überfüllten Wochenmarkt oder auch bei Caps Geburtstagsparty am Freitag total locker und entspannt. Er hat in nur 5 Tagen schon „Sitz“, „Komm“, „Aus", Ab, Hundeplatz" und Gassigehen gelernt, was bei uns „Coffy to go" heißt. „Nein!" versteht er schon länger, befolgt es allerdings zeitweise nur unter heftigsten Protest, der kleine Punk. Er hat verstanden, dass Betteln, Sofa und Bett tabu sind. Uta, die super mit Hunden umgehen kann, hat er als Betarüden voll akzeptiert. Autofahren liebt er total und döst sofort in seinem Karton, aus dem Fahrradkorb ist er allerdings beim ersten Versuch rausgesprungen, hat sich abgerollt und total staubig und etwas verstört aus dem Dreck aufgerappelt. Alleinebleiben üben wir gerade, 15 Minuten sind schon kein Problem. Auf der Hundewiese ignoriert er Gleichaltrige, und versucht, mit den großen Hunden zu pinkeln, die ihm dann auch mal zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Schaden kann das jedenfalls nicht.

Mir macht es jedenfalls riesigen Spaß mit meinem neuen Begleiter. Und ich habe auch gelernt, meine Ansprüche an ihn etwas herunter zu schrauben und nicht den Wunderhund zu erwarten. So merkwürdig es sich auch anhört und es befremdlich erscheinen mag, dass auf einmal mein Glück und Bettruhe davon abhängt, dass sich ein kleiner Straßenköter von seinen Verdauungsresten löst: Es gibt einem ein extrem erfülltes und zufriedenes Gefühl, wenn so ein Tier Vertrauen fasst und Zuneigung entwickelt. Mag ein reiner Selbstzweck sein, aber irgendwie auch nicht. Und ich werde mich bemühen, hier im Blog nicht allzu viel Hundecontent zu verbreiten. Versprechen kann ich das aber nicht. Ach ja: Ich will immer noch keine Kinder, vergesst es, dieses Schnitzel ist paniert.

Mittwoch, Januar 02, 2008

Neujahrsstadl.

Am frühen Silvesterabend habe ich die Neujahrsansprache unserer Bundeskanzelerin im Fernsehen gesehen. Allerdings ohne Ton, weil ich zeitgleich die Dead Kennedys auf dem Plattenteller hatte und das keinesfalls unterbrechen wollte.

Junge, Junge. Das war ja vielleicht schräg, was für eine Mimik, was für eine Performance: Ich hatte echt das Gefühl, dass mir Carmel Nebel was zur Lage der Nation mitteilen wollte. Oder dass die jetzt bei „Mosaik" den Bundesadler im Studiohintergrund aufgehangen haben.

Aber ist ja auch egal, ich weiß ja eh, was die gesagt hat: Alles wird verboten, Verbrecher sollen sich was schämen, Globalisierung ist echt supi und die Bürger sollen stumm und dumm bleiben und viele lustige Fernsehshows angucken, sich widerstandslos abgreifen lassen und einfach die Schnauze halten.

Ich fang mal an mit den Durchhalteparolen - allen ein schönes, gesundes neues Jahr!

Freitag, Dezember 28, 2007

Weihnachts-Braten.

Es ist diese alte Geschichte von Licht und Schatten, Ying und Yang usw. Meine neue Wohnung hat den Nachteil, dass sie zwar in einem prima Stadtteil, aber unmittelbar an einer S- und Güterbahnstrecke gelegen ist. Und das ist wirklich kein Spaß. Ich bin hart im Nehmen und so einiges gewohnt, aber wenn nachts um zwei die Züge rangieren und minutenlang erbärmlich quietschen, poltern, kreischen und dabei noch das Signalhorn brüllt, stehe ich entweder mit Herzklopfen senkrecht im Bett oder binde die Geräusche in meinen Traum ein. Die Mega-Action, die in diesen Träumen abgeht, kann man sich ja ungefähr vorstellen. Das gibts keine romantischen Fummelszenen am Sandstrand, sondern das ist eine würdige Fortsetzung von James Camerons Alien 2 (nicht diese schwule David-Fincher-Version).

Aber wie gesagt - es hat ja auch alles sein Gutes. Der Bilker Bürger ist ja an sich schon tolerant, stressresistent und dem Feiern positiv gegenüber eingestellt. Wer von denen jedoch an dieser Trasse des Schreckens wohnt, erlangt irgendwann automatisch das Gemüt eines 15 Jahre alten, vollgefressenen Golden Retrievers.

Dessen bewusst, habe ich mir auch gar keine großen Gedanken gemacht, als Inky vorschlug, auf unserer gemeinsamen Weihnachtsparty den Riese mit seiner neuen Rockband spielen zu lassen. Was ich dabei allerdings völlig überschätzt habe, ist die (nicht vorhandene) freiwillige Lautstärkebeschränkung von Musikern. Ich dachte nämlich an ein Minimal-Schlagzeug mit Mini-Bassdrum, 6-Zoll-Snare und Hi-Hat, ferner an einen winzigen Übungs-Gitarren- und Bassamp. Halt so, dass man gerade noch über die HiFi-Anlage drüber singen kann.

Blöderweise hatte ich den Jungs meinen Wohnungsschlüssel zwecks Aufbau überlassen und als ich frühen Abend nach Hause kam, traf mich fast der Schlag. Da stand ein ausgewachsenes Rock-Drumkit, an dem eigentlich nur noch die Double-Bass und der China-Gong fehlte, eine durchaus ansehnliche Club-PA, ein Bassamp und eine 4x12er Gitarrenbox samt potentem Röhrenverstärker. Zu Till: „Bist du wahnsinnig geworden, was soll das denn bitteschön werden?" Till: „Reg dich nicht auf, ich kann damit echt auch ganz leise spielen, ehrlich!" Ich: „ERZÄHL MIR KEINE SCHEISSE, ÜBER EINEN 100-WATT-RÖHRENAMP KANN MAN NICHT LEISE SPIELEN!". Konnte man dann auch tatsächlich nicht. Zumindest nicht, wenn man ein Schlagzeug übertönen muss.

Da ich ja Fatalist bin, habe ich mich mein Schicksal gefügt und damit gerechnet, dass die Party um 21.30 Uhr vorbei ist. Dem war aber nicht so. Es ging ziemlich lange und kein Nachbar machte auch nur einen Mucks und die grüne Gewalt tauchte auch nicht auf. Irgendwann, zu fortgeschrittener Stunde, stand eine halbvollgesoffene Frau in der Tür, die sich als Nachbarin aus dem Nebenhaus ausgab. Nachdem Uta ihr geistesgegenwärtig ein kaltes Becks in die Hand gedrückt hatte, wurde sie sofort handzahm, betonte, dass sie und ihr Mann zwar nicht schlafen könnten, Live-Musik aber sehr schätzen würden und erklärte mir deutlich, dass ich ja sowieso nicht schuld wäre, sondern mein Vermieter, der die Bude zum Nachbarhaus so schlecht gedämmt hätte. Das leuchtete mir auch sofort ein - ich kann echt nix dafür, dass bei mir im Wohnzimmer nachts eine Band spielt. Ein dreifaches Hoch auf Bilk!


Tanja und Schäfer:


Till, der alte Saitenquäler und Störenfried:


Torge kam von einer Weihnachtsfeier und sah aus wie Robert Palmer:



Die Sofa-Surfers:


Riese. Entsetzt, dass die Chips alle sind, live am Mikrofon und später brillenbefreit in Rockstarattitüde:




Die Paten in Schwarz: Stefan und KC:


Doppel-D (Dirk und Dave):



Inky (fand gar nichts zu laut):



Mein kleiner Bruder Savage-Ole und ich:


Katzenalarm: Eva und Christiane:


Noch mal Christianenalarm:




Los Mongos:


Nicht Hugh Grant (der konnte nicht), sondern Albi:


Anke und Lars:


BB und Rudi:


Porno-Björn mit Inky und mein wütender kleiner Bruder...


...der sich aber von Christiane und Uta wieder besänftigen ließ. So hat er's gern.


Ich war übrigens auch besänftigt, weil ich von Ale einen selbstgestrickten Schal geschenkt bekommen habe - den schönsten, den ich jemals gesehen habe. Tausend Dank noch mal! Bis jetzt keinerlei Erkältungen zu vermelden.