Dienstag, Juni 26, 2007

Hummerhart.

Am Wochenende war ich nach langer Zeit mal wieder in Hamburg. Das letzte mal zu Beginn der Osterferien in NRW und jetzt zu Beginn der Sommerferien. Toll. Geniales Timing. Es sollte für Nicht-Urlauber eine Extraspur auf der Autobahn geben - die haben im Gegensatz zu mir ja reichlich Zeit. Als bekennender Stauphobiker fuhr ich den geringsten Teil der Strecke auf der BAB, sondern suchte mir nette Bundesstraßen. So lernt man wenigstens die Gegend etwas kennen, cruist entspannt durch verkackte Kuhdörfer oder überholt menschenverachtend dutzende verschnarchte Bauern in ihren weinroten Ford Scorpios. Der Umweg betrug auch nur 55 km - Autobahnen sind nicht immer die kürzeste Verbindung zwischen zwei Städten, was viele anscheinend nicht wissen.

Auf einer Autobahnetappe habe ich dann einen Erlkönig gesichtet. Neuer Mercedes T, Skoda Octavia oder chinesischer Mao "7 Köstlichkeiten" – keine blasse Ahnung, was für eine Gurke das war. Ist ja auch egal, die Karren sehen ja alle gleich warzig aus. Am besten, die lassen die Tarnfolie in der Serienproduktion dran. Wäre zumindest unique.



Silvi hatte von ihrer Firma einen großzügigen Freßgutschein geschenkt bekommen, den wir Samstag abend im Newlobsterhouse auf der Großen Elbstraße in St. Pauli eingelöst haben. Wir hatten beide noch nie Hummer gegessen und das war eine gute Gelegenheit. So ein Steinzeitviech schmeckt auch tatsächlich sehr, sehr lecker und das Freilegen der Nahrung ist lustig. Das Eindecken des Tisches mit Eßbesteck aus dem Werkzeughandel und Plastikschürze hat etwas von einer bevorstehenden Zahnwurzel-Resektion, macht aber durchaus Sinn. Silvi hat sich direkt zur Hummerprinzessin ernannt und ich pose für ein Guerillaplakat mit Hummer und Stichel. Zur Einnahme einer Vorspeise sei aber jedem geraten - satt macht so ein Schalenmonster nicht. Wir hatten überbackene Jacobsmuscheln mit Blattspinat - yummy! Die Kalorien haben wir uns dann im Pudelclub (sehr geiler Elektrosound!) und in der Washingtonbar weggedanced.




Silvis geplante Geburtstags-Nachfeier mit Grillen mit Stadtpark am Sonntag fiel leider dem Wintereinbruch zum Opfer, aber zu Hause mit Notgrill auf dem Balkon war es eigentlich sogar noch lustiger. Silvis Mädels waren auch wieder ansprech- und belastbar - Samstag haben wir Bärbel und Freda nur für eine Stunde zu Gesicht bekommen, der Freitag muss wohl keine Übung gewesen sein. Bärbels erster Satz: "Keine schwierigen Fragen bitte!" "Wo bist Du denn gewesen gestern nacht?" "Mann, ich hab doch gesagt, keine schwierigen Fragen!"

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

hummer und sichel das symbol der dekadenz? hihi, sehr schön formuliert mal wieder, so macht das bloglesen echt spaß :-)

7:45 PM  
Anonymous Anonym said...

mann, ihr seid im pudel gewesen....da hab ich meine besten jahre dank horizontaler verbindungen für umme verzecht. oh gott, mir fallen schon wieder sachen ein...

9:49 AM  
Blogger Pathologe said...

Bremen ist doch die Heimat der Benz'schen Windellasterschrauber. Wird wohl die neue C- oder E-Klasse gewesen sein.

11:12 AM  

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