Dienstag, Juli 18, 2006

Der Berg ruft!

Heute, früh abend, SMS: "Hör mal, hast Du eigentlich schon ins Gras gebissen, oder was? Immer wenn wir in der Sonne am Teich sitzen, warten wir auf den Sound von deinem Twin auf der Straße. Komm mal wieder vorbei und bring die Badehose mit!"

Hallo? Kann man so einer netten Einladung widerstehen? Denke nicht. Nicht bei 34 Grad im Schatten. Also rein ins Leder, das Eisen angeworfen und im Bergischen Land genüßlich ein paar Liter fossile Brennstoffe abgefackelt. Und danach durchgeschwitzt zum Schwimmen bei Ralfi und Sonja.

Ralfi ist selbstständiger Schreinermeister und ein derart energiegeladener Vollblut-Handwerker... wenn die Raumstation ISS nur aus Holz, Metall und Steinen bestehen würde, hätte er sie wahrscheinlich alleine in drei Tagen zusammenfummelt. Die beiden haben eigentlich alles richtig gemacht, wenn man auf lebensweisen-gerechten Grundbesitz steht. Sie haben sich für wenig Geld einen kleinen, kaum nutzbaren alten Schleiferkotten auf einem großen, aber weil total steil und in dritter Reihe stehend genauso so unattraktivem Grundstück gekauft. So. Was macht man mit so einem Haus? Man entkernt es komplett, macht eine Küche, Bad, Schlaf- und Kinderzimmer draus und baut einen doppelt so großen Wintergarten drum herum, in dem man prima lebt. Terrasse davor, fertig. Und mit dem Grundstück? Ganz einfach. Man leiht sich einen kleinen Bagger, buddelt ein tierisches Loch mitten in die Schräge, schüttet die ausgegrabene Erde vorne an, kleidet den Krater mit Folie aus und lässt jede Menge Wasser rein. Dann klaut man nachts mit dem Sprinter einen riesen Haufen teurer Wasserpflanzen im Gartencenter, baut einen Holzsteg und ein Startblock um das Loch und fertig ist der unglaublich geile, 3m tiefe Schwimmteich. Ralfi sagt: "Du musst die Scheiße kaufen, die keine Sau haben will. Und dann machst Du es dir so, wie es dir gefällt." Kunststück, Du Holzwurm. Ich bin Grafiker. Soll icb den Dreck bunt bekleben, oder was?

Was mir damals bei den beiden am sympathischsten war, ist die Reihenfolge der Arbeiten: Erst Teich, dann Wintergarten und Terrasse, dann Haus. Lustig. Und Hund Jeannie freut sich über die Fische und verbringt den ganzen Tag mit vergeblichen Angelversuchen. (Letztes Jahr, wo es noch keine Fische gab, war sie total auf Biene. Das heißt, sie hat sich eine Biene geschnappt, sich in die Zunge stechen lassen und dann eine halbe Stunde zuckend in der Ecke gelegen. Wenn die Wirkung vom Bienengift nachgelassen hat, wurde direkt mit der nächsten nachgelegt. Verrücktes Tier.)

Früher war mir das immer etwas unangenehm, dass ich nur im Sommer vorbeigekommen bin und dann natürlich mit Handtuch und Badebuxe im Rucksack, aber die beiden finden das völlig in Ordnung. Cool.




5 Comments:

Anonymous Anonym said...

Ach ja...Sehr schön haben die es da...

3:45 PM  
Anonymous Anonym said...

Ähm, wo genau ist das bitte? Sieht schön kühl aus. Ich pack dann schon mal Schwimmzeug zusammen... ;)

4:16 PM  
Blogger mq said...

Junkie-Hunde, die sich Bienenstiche injizieren. Was es alles gibt.

10:45 AM  
Blogger Der_grosse_Transzendentale_Steini said...

@eon: Jaja, das Stadtleben hat auch Nachteile... zugegeben.
@Martha: Solingen-Aufderhöhe. Nah genug für ein Schwimmerchen?
@Markus: Jep. So was gibts. Ich konnt's auch kaum glauben. Ich hab immer gedacht, dass das Vieh jeden Augenblick verreckt. Voll drupp, der Hund.

12:02 AM  
Anonymous Anonym said...

Oh, Solingen. Fast um die Ecke. Bis gleich dann ;)

11:45 PM  

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