Dienstag, Juli 10, 2007

Konzertreview 2.0

Dies ist eine Online-Konzertkritik. Hört sich doll an, heißt aber nur, dass ich vollgefressen vor der Glotze hocke und auf arte (jaja, arte-Gucker - schon gut, ich bin ein weicher Fisch) die Festivalzusammenfassung von der Isle of Wight gucke.

Stones. Passt mir gut, alle Vorurteile bestätigt. Kief sieht aus wie eine Oma und Micks Getanze geht gar nicht. Kann dem mal jemand die Spinnenbeine abhacken? Backgroundmusiker schön hinten im dunklen. Toll. Und das war der Top-act.

Rückblende auf Samstag nachmittag. Amy Winehouse in superkurzen Shorts. Was für eine geile Stimme und was für tolle Songs. Ist die eigentlich auf Schorre? Bewegt sich so und sieht so aus. Scheint der Gesangs-Performance aber leider wirklich gut zu tun - tragisch. Wie der Hammer-Auftritt von Mitch Ryder beim Rockpalast quasi mit der Pumpe im Arm. Nie ist er jemals so gut gewesen.

Interview von diesem grauenhaften Franzackenmoderator mit den Fratellis. Bla, bla, bla. Der Song danach? Englische Saufmusik. Oder sind das Schotten. Dem Dialekt nach ja. Egal, uninteressant, die Brüder.

Jaaaaa! Muse!! Starlight! Ich glaube, Starlight wird eine meiner Lieblingshymnen auf Lebenszeit. Soo schön, davon krieg ich immer direkt supergute Laune. Muse hab ich letztes oder vorletztes Jahr auch live gesehen, mächtiges Konzert. Sein Gesang hört sich live noch besser an als auf den Studioaufnahmen. Wie hieß noch mal dieser Film über diesen italienischen singenden Eunuchen? Falsettini? Ich komm nicht drauf.

Interview mit Paolo Nutini. Zum Glück mit dem deutschen Moderator, ich kann diesen französischen Akzent nicht ertragen. Superwetter hatten die da. Glastonbury dagegen ist mal wieder im Schlamm versunken. Hübscher Kerl, der Kleine. New Shoes heißt der Song. Wenigstens nicht wieder so ein Geseiher. Doll ist das Stück aber auch nicht. Wieso müssen junge Leute mit guten Stimmen immer so einen schwulen Mist singen? Der Schleimer sagt gerade, dass es der Höhepunkt seiner Karriere war, vor den Stones aufzutreten. Selbst schuld, sing weiter langweilige Lieder.

Jetzt kommt Donovan. Ich geh aufs Klo. Nein, doch nicht - ich hab ja einen Auftrag....

Aaah, erst Rückblende 1970. Wow! Jimi... The Who... Doors... Knaller. Haha, das Hippiepublikum ist ja so schräg. Die Frauen haben riesige Fellhosen und die Typen sehen auf dem Kopf aus wie ein Bär an den Eiern. Jetzt reißen die den Zaun ein - Musik soll umsonst sein. Nicht schlecht. Pfeil im Kopf.

Donovan sieht aus wie ein Vollidiot. Eine Mischung aus John Cleese, Paul McCartney und meiner Putze. Der Franzacke mit der beschissenen Wayfarer auf der Nase interviewt. Wie zur Hölle kann jemand so ein Englisch verstehen? Nur so ein Vollidiot wie Donovan wahrscheinlich. Der Franzmann spricht, als hätte er einen Jojo verschluckt, der ihm immer aus dem Enddarm bis zum Gaumen hüpft und wieder retour.

Jetzt singt Donovan. "Mellow Yellow". Im blauen Fischerhemd und grüner Westerngitarre vor der Pocke. Das Publikum steht da, als hätte man es schockvereist. Kameraschwenk auf eine Gruppe Rentner, die in die Hände klatschen und mitsingen. Deprimierend. Abgang.

Keane. Nett. Gefallen mir besser als Coldplay. Nicht so gekämmt und überladen. Die Weiber vor der Bühne gehen total ab. "Someday only we'll know" ist aber auch sehr, sehr schön. Mich würde es übrigens tierisch stören, wenn ich von der Bühne aus im Hintergrund Riesenräder und fliegende Kraken sehen würde. Ach nein, ich würde mich wohl doch nicht beschweren.

Melanie C. Total englische Hackfresse. Mal gucken, ob Sporty Spice wieder FlickFlacks macht. Hat sie nicht gemacht. Zu alt. Nicht schlimm.

Das nächste Wunderkind: James Morrison. Guter Song - Give me something. Ist das ein Cover? Kommt mir so furchtbar bekannt vor. Der Franzacke fragt James, ob er jemand im Publikum erkannt hätte, weil er gewunken hat. Dem haben sie doch ins Gehirn geschissen! Jetzt fragt er ihn, ob er das auch respektiert, dass er so eine wunderbare Stimme bekommen hat. Hä? Soll der vor sich selbst jeden Morgen im Spiegel auf die Knie fallen?

Kasabian rockt. Interessante Band, irgendwie psychedelic. Publikum geht voll ab. Sind sehr gut live, die Jungs. Waren die schon mal bei mir in der Nähe? Ich weiß es nicht. Ah, endlich ziehen ein paar Engländerinnen blank. Weiß-rote Möpse! Soso, Kasabian stehen auf The Who und DJ Shadow. Interessante Mischung. Aber irgendwie hört es sich auch so an. 70's-Rock meets Elektro meets Grunge meets Goa. Cool. Morgen Platte kaufen.

Wolfmother aus Downunder. Steh ich nicht so ganz drauf. Wie schon tausendmal gehört und Ozzy kann/konnte das besser. Die Stimme schneidet mir in die Klöten.

Hey, das ist ja nen Ding: Echo & the Bunnymen! Gibts die noch? Super.

The Hedrons... nie von gehört. Girlrockband. Nicht übel. Wer auf Juliette & the Licks steht, dem wirds gefallen. Mir gefällts.

Oh. Rückblende auf den Mittag. Hornalte Dinosaurier bevölkern die Bühne. Country Joe Mc Donald und seine Klapperlöffel. Der Typ ist aber immer noch deutlich schärfer drauf als Kief und Mick. Der ist wenigstens lustig.

Hüpf, hüpf, hüpf! Groove Armada: "Superstylin". The Party is on! Och Mensch, die würde ich auch mal so gerne live sehen. Da hälts den Opi nicht mehr auf dem Sofa. Hüpf, hüpf, hüpf!

Snow Patrol. Was für ein Kontrastprogramm. Es geht eine Träne auf Reisen... Chasing cars... schluchz. Groove Armada war besser.

Feuerwerk im Hintergrund, Abmoderation von dem Deutschen und dem gräßlichen Franzosen. Zum Schluß noch mal die Stones. Ich fass es nicht. Sympathy for the devil im Gypsy Kings Gute-Laune-Groove. Schlimm. Oh Gott - Mick im roten Glitzermantel und jetzt kommt der Kracher: Hinten weggeschnitten, damit man die 60 Jahre alte Poperze sehen kann. Ich muss kotzen. Kief hat sein Solo kläglich verkackt und Ron Wood hat ne Kippe in der Schnauze. Oder ist es ein Fieberthermometer?

So vorbei. Nacht. Oder guck ich noch Je t'aime - moi non plus? Auf arte ist Verlaß.

4 Comments:

Blogger Reto said...

Hab gerade danke Deinem Hinweis Snow Patrol entdeckt (ich schluchz mir gerne was).

Die Retourkutsche: Letting the cables sleep von Bush.

8:54 AM  
Anonymous Anonym said...

muahah sehr gut. du musst echt viel mehr fernsehen! um die spinnenbeine von lederstrumpf würd ich mich gern kümmern, die sind sowas von überfällig.
klar ist amy winehouse auf gift. plus anorexie. die maus hat alles richtig gemacht bis jetzt und hauptsache, du hast ARTE nicht auf 8 programmiert!

9:32 AM  
Blogger myglobalsoul said...

Wunderbare Beschreibung. Danke!
Groove Armada sind auf jeden Fall unter den Top 10 meiner besten Konzerte ever!
Abgesehen davon, vielleicht gar nicht so schlimm, dass ich kein Arte mehr bekomme...

10:42 AM  
Anonymous Anonym said...

Du machst mir immer wieder Angst. Außer bei den Stones teile ich Dein Feedback tuti kompletti. Frei mi auf Sa...

4:01 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home