My Mai.

Die aktiv gestaltende Teilnahme am Tanz in den Mai ist für mich seit jeher mit Gewissenskonflikten behaftet. Einerseits sind die Parties immer sehr lustig und meist (dieses Jahr nicht) die erste Gelegenheit im Jahr, auf der Straße zu feiern. Andererseits gibt am 1. Mai auch immer ganz schöne Veranstaltungen, für die man zeitig und mit mäßigem Restalkoholgehalt aufstehen sollte.
Aktuell stand die fette Feier vom Unique und Q-Stall im Foyer des Schauspielhauses vs. eine Teilnahme an einem Renntraining auf dem Nürburgring zur Disposition. DGB-Demos stehen für mich als Selbstständigen nicht unbedingt auf dem Spielplan. Da sich es abzeichnete, dass im Soundfoyer mindestens 90% meiner Freunde und Bekannten aufschlagen würden und die Nürburgring Grand-Prix-Strecke nicht zu meinen Lieblingskursen gehört und dazu noch der Weg in die Eifel mit Horden von Saisonkennzeichen-Touristenfahrern verstopft sein wird, bin ich halt saufen gegangen.
War auch sehr nett. Vorglühen im Minol und dann tatsächlich jede Menge Leute getroffen. Die Veranstaltung war aber irgendwie auch schwierig. Ein weiträumiges, rundläufiges Foyer ist nun mal kein netter Club und trotz der zahlreichen Gäste mangelte es doch an Atmosphäre. Außerdem – wie soll man so eine Räumlichkeit beschallen? Alles Marmor und Stein, Treppenhäuser etc. Nur laut hilft da nicht. 60s/70s Rare Grooves sind ja prima, aber in einer Soundqualität wie 2000 hintereinandergeschaltete Kofferradios geht einem das irgendwann mächtig auf die Lauscher und den Sack.
Genial war auch, dass es einem Konglomerat aus gestandenen Clubbesitzern gelingt, auf einer Party, die um 22.00 Uhr beginnt, um 0.45 Uhr das Bier ausgehen zu lassen. Es wurden dann hektisch irgendwelche verstaubte Bierkästen sämtlicher Brauereien angekarrt. Ich habe im Leben noch nie so viele unterschiedliche Biersorten an einem Abend getrunken. Und noch nie so warm temperiert. Strange, das.
Man beachte die Sortenvielfalt schon auf diesen beiden Fotos. Und das war noch gar nichts.


Da gehört dem Veranstalter doch mal ordentlich die Zunge rausgestreckt.


Schlußendlich habe ich von einem ehemaligen Mitmusiker einen Tipp für eine halböffentliche Party bekommen und wir sind im kleinen Kreis noch dorthin gedüst. Zufälligerweise 20 Meter neben meiner neuen Höhle und gut zu finden durch das Aufgebot an davor parkenden Polizei- und Ordnungsamt-Fahrzeugen.
Das war dort allerdings der Oberhammer. Eine steile 20m-Außen-Stahltreppe hoch und dann einen Blick in einen riesigen, 25 m tiefen Raum rein, der komplett anprojiziert wurde. Supergeil, echtes NewYork-Partyfeeling. Hätte nicht gedacht, dass es sowas in Düsseldorf gibt. Besitzer dieser geilen Bude ist ein Mitglied einer bekannten Köln-Düsseldorfer Elektronikkapelle. Es tönte HipHop und die anwesenden Grünschnäbel waren bester Laune. Irgendwann sagte ich an der Bar zu Torge, dass ich irgendwie Bock auf ne Runde Detroit-Tekkno oder Goa oder so hätte. Worauf hin sich ein blankoberkörpriger 20jähriger HipHop-Freak zu mir umdrehte, mich entrüstet anstarrte und brüllte: "Laber-Rhabarber!! Das kennt hier keiner! KEINER!!" Wir haben uns fast in die Hosen gemacht vor Lachen. Schon klar, was jetzt das geflügelte Wort zwischen Torge und mir ist.
Laber-Rhabarber, Alter!

6 Comments:
Sei froh,
er war diplomatisch. Hätte auch sagen können. "Hey Alter. Mumien schieben ist auf dem Ausflugsdampfer auf dem Rhein."
Du bist zu alt
Tja, anonym. Was soll ich machen? Die Alten wollen mich ja auch nicht...
nein steini, das ist kein lederhemd...kein lederhemd!? wenn das bier alle ist, weshalb nicht praktisch schnaps bestellen? TZ!
Das ist eine Lederjacke. Ich gebe meine Jacke erst ab, wenn an der Garderobe absolut null los ist. Never queue! Schnaps gabs übrigens nicht in dem Bums.
Irgendwie scheint nen Tütchen gemischtes, warmes Bier zu ner Unique Roadshow dazu zugehören...
Aber schönes Klassentreffen! So'n Mist dass ich am 01. Mai arbeiten musste, laber rhabarber
ole said...
sach ma, solln wa nich noch inne harpune gehen...och komm...
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