Rumble las Ramblas - Teil 1
Über Langeweile kann ich mich ja eigentlich recht selten beschweren, aber in den letzten 14 Tagen hab ich mir so ab und zu heimlich gewünscht, eine kurze Zeitlang das milde Leben eines Kleingärtners zu führen. Viel Arbeit, Umzug samt Renovierung der alten und Neueinrichtung der neuen Höhle, die üblichen gesellschaftlichen Verpflichtungen und dann kam noch ein Kurztrip nach Barcelona für ein Renntraining in Calafat dazu. Am allerliebsten hätte ich letzteres abgesagt, aber erstens gab es da einen beruflichen Hintergrund (Reportage auf Halde) und zweitens war es einfach zu verführerisch. Kringelfahren (im schon sommerlichen Spanien), Barcelona (wo ich noch nie war), mit Björn (mit dem es immer was zu erleben gibt) und mit Toto (der unbedingt mit dem Rennstreckenvirus infiziert werden musste)... das sind Verlockungen, die auf mich so anziehend wirken wie eine blühende Sommerwiese auf eine dicke Hummel. Und außerdem hätte ich sowieso die Woche mangels Mobiliar nur auf unausgepackten Kartons gehockt und mein Geschirr im Klo abgewaschen.
Samstag morgen sollte es losgehen und eigentlich konnte nix schiefgehen. Eine harmlose spätmorgenliche Abflugzeit, Fahrerausrüstung und das Eisen schon lange auf dem LKW nach Spanien, Zahnbürste verpackt. Wenn da nur nicht mein elendes Party-Gen gewesen wäre...
Ich wollte Freitag überhaupt nicht weggehen, sondern lieber in mich gekehrt in meditativer Hockstellung den Obertranszendentalen um schnelle Rundenzeiten anflehen und ausgeglichen und beschwingt den Jet besteigen. Dann rief aber Torge an und erzählte mir, dass ein kurzes Feierabendbier so ganzheitlich auf den Organismus wirken kann wie eine Doppelstunde Reiki. Das hat mich überzeugt. Also ab ins Minol und fatalerweise ein paar Drinks später weiter ins Les Halles, wo die Action wohnt. Noch fatalererweise war es dort unglaublich lustig, mit Bekannten gut durchsetzt und der Point-of-no-return zügig erreicht.
Da ich ja ursprünglich nicht feiern gehen wollte (man erinnere sich) und von der Straße weg ins Minol abgebogen bin, hatte ich mein komplettes Besteck am Mann. Geldbörse mit allen Karten und Papieren, die es überhaupt nur gibt - Führerschein, Fahrzeugpapiere, Perso, sogar Metrokarte und Blutspendeausweis. Dazu noch Telefon, Kamera und kompletter Schlüsselbund. Mach ich sonst nie, bin ja kein Anfänger. Irgendwann gegen vier wollte Nilu, der ich meinen Kram in die Handtasche gestopft hatte, nach Hause und ich bestückte notgedrungen meine sämtlichen Hosentaschen mit meinen Utensilien. Das war zwar äußerst lästig, aber dafür nicht von langer Dauer, denn eine Minute Dancefloor später war meine Brieftasche weg.
Es ist nicht besonders lustig, knallvoll um halb fünf Uhr morgens mit einem Feuerzeug auf einer vollbesetzten Tanzfläche rumzukriechen. Es ist auch nicht lustig, ohne Kredit- oder EC-Karten am nächsten Morgen in Urlaub zu fliegen. Und es macht nicht viel Spaß, mit 2,8 Promille im Morgengrauen die Sperr-Hotlines der Kreditinstitute abzutelefonieren (wassenfürnverficktesgeheimwortscheißenochmal?). Auf jeden Fall hat mich das alles derart brutal angestrengt, dass ich vor Erschöpfung auch noch volle Kanne meinen Flug verpennt habe.
Aber gut, bin ja Fatalist und außerdem schwer zu biegen. Als mein Flugzeug (mit Björn und Toto drin) die Reiseflughöhe erreichte, stand ich bei der Schmiere und habe den Diebstahl gemeldet. Danach mit allen Protagonisten der Nacht im Minol getroffen und uns so was von kaputtgelacht über diese legendäre Nacht. Torge ist noch mit unserer Taxifahrer-Transen-Lederuschi (Fistelstimme, Sprechdurchfall, Darkroom-Lederkäppi und abgeschnittene Handschuhe), zu McDonalds weitergefahren und wir haben uns im Restalkohol ausgemalt, wie Torge morgens mit runterlassener Hose an den Einkaufswagen vom Rewe-Parkplatz festgekettet stand und um einen Einkaufschip gebettelt haben könnte. Oder die 50 Wagen vor sich hergeschoben und am Treppenhaus gescheitert ist.
Als mir der Bauch wehtat vom Lachen bin ich dann zum Flugplatz gefahren und habe meinen Flug auf 17.00 Uhr umgebucht. Mit Bargeld, wie in schlechten Krimis. Den Flug habe ich dann auch gekriegt - ist ja auch eher so meine Zeit.
Hier noch Gefährten der Nacht: Dave und Christiane, Mirkos süße Freundin. Und ich - nach dem Diebstahl. Ich lass mir doch nicht meine Laune verderben.


Gegen Abend bin ich dann ohne weitere Zwischenfälle im wunderschönen Barcelona gelandet und zu den Jungs ins Hotel gedüst. Wie es dann in Barca weiterging... morgen.

Samstag morgen sollte es losgehen und eigentlich konnte nix schiefgehen. Eine harmlose spätmorgenliche Abflugzeit, Fahrerausrüstung und das Eisen schon lange auf dem LKW nach Spanien, Zahnbürste verpackt. Wenn da nur nicht mein elendes Party-Gen gewesen wäre...
Ich wollte Freitag überhaupt nicht weggehen, sondern lieber in mich gekehrt in meditativer Hockstellung den Obertranszendentalen um schnelle Rundenzeiten anflehen und ausgeglichen und beschwingt den Jet besteigen. Dann rief aber Torge an und erzählte mir, dass ein kurzes Feierabendbier so ganzheitlich auf den Organismus wirken kann wie eine Doppelstunde Reiki. Das hat mich überzeugt. Also ab ins Minol und fatalerweise ein paar Drinks später weiter ins Les Halles, wo die Action wohnt. Noch fatalererweise war es dort unglaublich lustig, mit Bekannten gut durchsetzt und der Point-of-no-return zügig erreicht.
Da ich ja ursprünglich nicht feiern gehen wollte (man erinnere sich) und von der Straße weg ins Minol abgebogen bin, hatte ich mein komplettes Besteck am Mann. Geldbörse mit allen Karten und Papieren, die es überhaupt nur gibt - Führerschein, Fahrzeugpapiere, Perso, sogar Metrokarte und Blutspendeausweis. Dazu noch Telefon, Kamera und kompletter Schlüsselbund. Mach ich sonst nie, bin ja kein Anfänger. Irgendwann gegen vier wollte Nilu, der ich meinen Kram in die Handtasche gestopft hatte, nach Hause und ich bestückte notgedrungen meine sämtlichen Hosentaschen mit meinen Utensilien. Das war zwar äußerst lästig, aber dafür nicht von langer Dauer, denn eine Minute Dancefloor später war meine Brieftasche weg.
Es ist nicht besonders lustig, knallvoll um halb fünf Uhr morgens mit einem Feuerzeug auf einer vollbesetzten Tanzfläche rumzukriechen. Es ist auch nicht lustig, ohne Kredit- oder EC-Karten am nächsten Morgen in Urlaub zu fliegen. Und es macht nicht viel Spaß, mit 2,8 Promille im Morgengrauen die Sperr-Hotlines der Kreditinstitute abzutelefonieren (wassenfürnverficktesgeheimwortscheißenochmal?). Auf jeden Fall hat mich das alles derart brutal angestrengt, dass ich vor Erschöpfung auch noch volle Kanne meinen Flug verpennt habe.
Aber gut, bin ja Fatalist und außerdem schwer zu biegen. Als mein Flugzeug (mit Björn und Toto drin) die Reiseflughöhe erreichte, stand ich bei der Schmiere und habe den Diebstahl gemeldet. Danach mit allen Protagonisten der Nacht im Minol getroffen und uns so was von kaputtgelacht über diese legendäre Nacht. Torge ist noch mit unserer Taxifahrer-Transen-Lederuschi (Fistelstimme, Sprechdurchfall, Darkroom-Lederkäppi und abgeschnittene Handschuhe), zu McDonalds weitergefahren und wir haben uns im Restalkohol ausgemalt, wie Torge morgens mit runterlassener Hose an den Einkaufswagen vom Rewe-Parkplatz festgekettet stand und um einen Einkaufschip gebettelt haben könnte. Oder die 50 Wagen vor sich hergeschoben und am Treppenhaus gescheitert ist.
Als mir der Bauch wehtat vom Lachen bin ich dann zum Flugplatz gefahren und habe meinen Flug auf 17.00 Uhr umgebucht. Mit Bargeld, wie in schlechten Krimis. Den Flug habe ich dann auch gekriegt - ist ja auch eher so meine Zeit.
Hier noch Gefährten der Nacht: Dave und Christiane, Mirkos süße Freundin. Und ich - nach dem Diebstahl. Ich lass mir doch nicht meine Laune verderben.


Gegen Abend bin ich dann ohne weitere Zwischenfälle im wunderschönen Barcelona gelandet und zu den Jungs ins Hotel gedüst. Wie es dann in Barca weiterging... morgen.

Labels: Gummi und Eisen
6 Comments:
dich kann man doch keine zwei wochen alleine lassen! mannmannmann!
steinibaby....das klingt nach schlimmsten rock. ich dachte schon, nur mir passiert scheisse im dunas! mein gott, was du alles mitgemacht hast...aber wie du siehst, 2 deiner groupies haben dir die, öhm, stange gehalten!
(angekettet an einkaufswagen: ich hab tränen gelacht!)
Deine transzendentale Größe erweist sich in der fröhlichen Gelassenheit angesichts der schmetternden Faust des Schicksals :)
Yo Mann, auch fliegen will gelernt sein … ;-) Hör mal, Du musst aber nicht so 'ne Scheiße bauen, um dann doch lieber nachmittas um fünf zu fliegen. Sag einfach beim nächsten Mal, dass Du nicht morgens um sechs Uhr fliegen kannst, weil dann immer Dein Flugzeugtripper zuschlägt. Das verstehen alle.
Wirklich eine goldene Stunde der Unterhaltung:) Schön zu hören dass auch andere bescheuert genug sind alles zu verbocken was man so in einen Tag rein bekommt. Fühl mich irgendwie zu Hause;) Die Nummer mit dem Fußbodenkriechen auf der Suche nach geklautem Gerappel kenne ich nur zu gut...uääh..
Jepp. "Kackarschdreckspaßwort" sollte man einfach immer nehmen. Durch das scharfe S auch sicher sicher genug.
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