Mit Druck zum Druck.
Heute war ein langer Arbeitstag, aber dafür erfolgreich und genau nach meinem Geschmack. Auf dem Stundenplan stand die Druckabstimmung und Druckabnahme für das neue Hein Gericke Magazin, das bei uns layoutet wurde und für das wir auch die Produktion übernommen haben.
Nachdem das Ding gestern endlich eingetütet, sprich freigegeben und die Druckvorlagen in die Druckerei gegangen sind, ging's für mich heute morgen um 6 zur beauftragten Druckerei in Monschau. Moment! Monschau = Eifel = Kurven. Gutes Wetter, neues Moped und viel Wartezeit zwischen den Bogenabnahmen. Was liegt also näher, als meinem neuen Baby mal das Hohe Venn zu zeigen, das kennt es nämlich noch nicht. Ich war zwar schon oft mit anderen Geliebten da und sowas tut man eigentlich nicht, aber egal. Also Proofs und Laptop in den Speedbag, Spritfass auffüllen und ab.

Eine Druckabstimmung an einer großen Rollenoffsetmaschine ist für einen Produktioner immer etwas ganz spannendes. Riesen-Trubel, viele Leute und mächtig Zeitdruck. Kein Wunder: So eine Riesenkiste produziert 30.000 Exemplare in der Stunde und dann werden die Jungs ganz nervös, wenn man mit dem Finger im Po rumsteht und die Drucke währenddessen in die Tonne wandern, bis man sich zu einem OK bequemt hat. Allerdings darf man sich von der Hektik nicht anstecken lassen: wer es noch nie erlebt hat, wird sich wundern, wie stark so ein Druck von der eigenen Vorstellung und Vorgabe abweichen kann. Auch wenn der Mann an der Maschine noch so gewissenhaft und gut ist - einen Tod wird man farblich immer sterben müssen und es muss jemand da sein, der entscheidet, welcher Tod am angenehmsten ist. Sprich, ist das Produkt wichtiger oder die Stimmung in einem Aufmacherbild oder vielleicht doch der Anzeigenkunde?




Nachdem der erste Bogen abgestimmt war, hatte ich erwartungsgemäß 5 Stunden Zeit, um ein bißchen durch die Eifel zu brennen. Wochentags besonders toll, da wenig Verkehr und das Befahren der Prädikatsstrecken (für Motorräder aus Unfallgründen am Wochenende gesperrte Landstraßen) ist auch möglich.


Am Rursee hat mich dann der Hunger gepackt. Als erfahrener Fernreisender weiß man natürlich, dass man auf die verlockenden Wegweiser nicht hereinfällt, sondern dort isst, wo die Einheimischen essen. Wieso haben in der Eifel eigentlich schon die 12jährigen Blaumann und Gummistiefel an? Müssen die nicht in die Schule? Auf jeden Fall war mein Riecher goldrichtig und der lungernde Bauernlümmel wies mich in ein prima Speiserestaurant, das sogar über eine schicke Chillout-Lounge verfügte. Das Sofa hab ich im Supperclub in London schon mal gesehen.




Nach dem 3-Gang-Menü (Currywurst, Pommes, Majo) noch einen netten Plausch mit der Dame des Hauses abgehalten. "Als junges Mädchen bin ich im Oktober noch draußen geschwommen!" "Im Rursee?" "Nee, ich bin doch gar nicht von hier!" "Sind sie aus Berlin?" (sie sah nämlich aus wie Trude Herr) "Nein, ich komme aus Herzogenrath" (irrsinnige 20 km entfernt :-)

Nach dieser anregenden Unterhaltung weitergefahren, um bei Jens von Hillbilly-Motors in seinem Dorf an der belgischen Grenze einen Kaffee zu schnorren. War aber nicht da, nur der Hauselch. Weiter über belgischen Landstraßen und dabei bemerkt, dass die Belgier jetzt Fakekühe aus Plastik und Gummibäume auf Kunstrasen stellen, um mit dieser Idylle von ihrem miesen Genfood abzulenken. Tach Monsanto, sach ich nur.


Um 18 Uhr war ich wieder in der Druckerei um den zweiten Bogen abzustimmen und dann im dunklen bei noch angenehmen Temperaturen Vollgas nach Hause.

Abends noch eben stolz und bemustert zum Auftraggeber, der freudig und begeistert ein Bier zum Anstoßen auf den gelungenen Job rausgerückt hat. So müsste es immer sein. Ist es aber leider nicht.
Nachdem das Ding gestern endlich eingetütet, sprich freigegeben und die Druckvorlagen in die Druckerei gegangen sind, ging's für mich heute morgen um 6 zur beauftragten Druckerei in Monschau. Moment! Monschau = Eifel = Kurven. Gutes Wetter, neues Moped und viel Wartezeit zwischen den Bogenabnahmen. Was liegt also näher, als meinem neuen Baby mal das Hohe Venn zu zeigen, das kennt es nämlich noch nicht. Ich war zwar schon oft mit anderen Geliebten da und sowas tut man eigentlich nicht, aber egal. Also Proofs und Laptop in den Speedbag, Spritfass auffüllen und ab.

Eine Druckabstimmung an einer großen Rollenoffsetmaschine ist für einen Produktioner immer etwas ganz spannendes. Riesen-Trubel, viele Leute und mächtig Zeitdruck. Kein Wunder: So eine Riesenkiste produziert 30.000 Exemplare in der Stunde und dann werden die Jungs ganz nervös, wenn man mit dem Finger im Po rumsteht und die Drucke währenddessen in die Tonne wandern, bis man sich zu einem OK bequemt hat. Allerdings darf man sich von der Hektik nicht anstecken lassen: wer es noch nie erlebt hat, wird sich wundern, wie stark so ein Druck von der eigenen Vorstellung und Vorgabe abweichen kann. Auch wenn der Mann an der Maschine noch so gewissenhaft und gut ist - einen Tod wird man farblich immer sterben müssen und es muss jemand da sein, der entscheidet, welcher Tod am angenehmsten ist. Sprich, ist das Produkt wichtiger oder die Stimmung in einem Aufmacherbild oder vielleicht doch der Anzeigenkunde?




Nachdem der erste Bogen abgestimmt war, hatte ich erwartungsgemäß 5 Stunden Zeit, um ein bißchen durch die Eifel zu brennen. Wochentags besonders toll, da wenig Verkehr und das Befahren der Prädikatsstrecken (für Motorräder aus Unfallgründen am Wochenende gesperrte Landstraßen) ist auch möglich.


Am Rursee hat mich dann der Hunger gepackt. Als erfahrener Fernreisender weiß man natürlich, dass man auf die verlockenden Wegweiser nicht hereinfällt, sondern dort isst, wo die Einheimischen essen. Wieso haben in der Eifel eigentlich schon die 12jährigen Blaumann und Gummistiefel an? Müssen die nicht in die Schule? Auf jeden Fall war mein Riecher goldrichtig und der lungernde Bauernlümmel wies mich in ein prima Speiserestaurant, das sogar über eine schicke Chillout-Lounge verfügte. Das Sofa hab ich im Supperclub in London schon mal gesehen.




Nach dem 3-Gang-Menü (Currywurst, Pommes, Majo) noch einen netten Plausch mit der Dame des Hauses abgehalten. "Als junges Mädchen bin ich im Oktober noch draußen geschwommen!" "Im Rursee?" "Nee, ich bin doch gar nicht von hier!" "Sind sie aus Berlin?" (sie sah nämlich aus wie Trude Herr) "Nein, ich komme aus Herzogenrath" (irrsinnige 20 km entfernt :-)

Nach dieser anregenden Unterhaltung weitergefahren, um bei Jens von Hillbilly-Motors in seinem Dorf an der belgischen Grenze einen Kaffee zu schnorren. War aber nicht da, nur der Hauselch. Weiter über belgischen Landstraßen und dabei bemerkt, dass die Belgier jetzt Fakekühe aus Plastik und Gummibäume auf Kunstrasen stellen, um mit dieser Idylle von ihrem miesen Genfood abzulenken. Tach Monsanto, sach ich nur.


Um 18 Uhr war ich wieder in der Druckerei um den zweiten Bogen abzustimmen und dann im dunklen bei noch angenehmen Temperaturen Vollgas nach Hause.

Abends noch eben stolz und bemustert zum Auftraggeber, der freudig und begeistert ein Bier zum Anstoßen auf den gelungenen Job rausgerückt hat. So müsste es immer sein. Ist es aber leider nicht.

4 Comments:
Jetzt weiß ich endlich, woher der Spruch „wir seh'n uns in Alter Frische“ kommt.
Tja so einfach ist Werbung (bzw. Druck-Produktion), so einfach kann sie sein. Man freut sich, wenn man tagsüber nur einen Tod stirbt und abends noch ein Bier spendiert bekommt. Man wird bescheiden im Alter.
Zur alten Frische... grosses Tennis!
Klingt nach einem wunderbaren Arbeitstag und von Rechtswegen müsste es eigentlich viel mehr von der Sorte geben!
Finde ich. Und ich kann ja mitreden. wieder.
"Zur flotten Theke" - Hinweis auf den lokalen Swingerclub? Deinen Arbeitstag möchte ich haben ;)
Prima, wenn man unter Druck beim Druck seinen Druck ablassen und auf die Tube drücken kann.
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