Auszeit.

Wie sehr einem etwas Ruhe, Entspannung und der Blick in die Ferne fehlt, merkt man immer erst ganz besonders, wenn es geschafft hat, sich aus dem Trubel loszueisen. Letzte Woche war ich mit Riese und Diana und Christin aus Berlin auf Malle. Wir haben uns auf einer Finca im Südosten einquartiert, und zwar da, wo wir letztes Jahr Christins Geburtstag eine Woche mit 23 Leute durchgefeiert hatten. War damals echt eine unglaubliche Mischung aus Klassenfahrt und Melrose Place. Diesmal hatte ich ein Häuschen mit dem schönen Namen Jazmin, der - wie ich leider feststellen musste - von dem benachbarten Jasminstrauch herrührte. Unglücklicherweise wird mir von Jasmingeruch voll schlecht. Nächste mal nehme ich ein bißchen Agent Orange mit.

Dieses Jahr aber nun kleines Besteck und das kam mir/uns auch äußerst gelegen, da alle irgendwie die Augen fast am Neocortex hängen hatten. War eine wunderschöne Zeit - tagsüber den cool fool in the pool gemacht oder auch mal zum Sundown an eine Bucht gedüst. Abends lecker gekocht (parallel in unseren drei Häuschen, weil die Studentenherde von der Kw-Leistung eher auf das Erwärmen von Raviolidosen konzipiert waren) oder in die nahegelegenden Örtchen essen gefahren, wo wir auch ein paar wirklich geniale Restaurants ausgegraben haben.


Nach dem Besuch eines dieser Kleinoden haben wir uns dann noch unters Volk gemischt und mit den Spaniern ein Heiligenfest gefeiert (ich denke, es war San Miguel :-). Riese, die alte Goldnadel, hat einen schweren Schieber hingelegt und damit die erfahrene Jury begeistert. Danach noch eine Kür von Diana und Christin, während ich bei so etwas eher zurückhaltend bin und finde, dass Paartanz was für Türken ist.



Als sportlichen Ausgleich hab ich mir dann zwei Tage eine Enduro geliehen. Konnte dem Verleiher, den ich seit Jahren kenne, seine private BMW HP2 aus den Rippen leiern. Ein echtes Hooliganbike, supergeil. Rollt prächtig über Stock und Stein, brettert bockstabil über Sand und Schotter und hat Power wie die Sau. In den kleinen Serpentinensträßchen im Nordwesten hat es ultra Spaß gemacht, aus den Kurven raus auf einem Rad an den schleichenden Mietwagen vorbeizudonnern und die stumm schreienden Gesichter der Silberadler mit auf- und zuklappenden Mündern in ihren Käfigen zu sehen, um dann kurz vor der nächsten Kurve das Vorderrad wieder auf den Boden zu knallen. Hach, wie lustig. Fast wie Hubschrauberfliegen. Ein einsames Strandstück entlang einer verwaisten Neubausiedlung hab ich auch gefunden und festgestellt, dass die Mallorquiner ziemlich entspannt bei sowas sind. Zufällig hab ich dann noch an einer grünen Grenze nach Europa entdeckt, dass der Kontinent einer gewissen Petra gehört. Muss die Kohle haben.



Der Rückflug war natürlich wieder das Gegenteil von Freiheit und Abenteuer. Das Bild zeigt, wie eng Riese und ich es auf den Foltersitzen des Fliegers hatten. Ich finde Condor ist voll der falsche Name für die Fluggesellschaft. Sollte eher Kolibri heißen.

2 Comments:
Also wenn so ein Mini Kolibri-Flieger anfinge wie wild mit den Flpgeln zu rudern, hätte ich schon echt Schiss. Da sind mir die Segelflugeigenschaften eines grundsolide aussehenden Condors doch schon lieber... Und so ein bissken wahre Nähe schadet doch nicht, oder?
Hm, bei so einem Condor mit dem Bauch voll dickgefressenen Malletouris ist auch nicht mehr viel mit sanftem Gleiten, fürchte ich. Und die Nähe zu Riese ist OK, aber mit dem Vordersitz schließen meine Schienbeine recht ungerne Freundschaft.
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