Freitag, Dezember 29, 2006

Dokumenta 2006.

Ich habe gewählt. Der Abschleppspruch des Jahres 2006 lautet:

„Du bist doch genauso voll wie ich!"

Grandios. Ganz große Lyrik.

(© = aufgeschnappt von Inga, überliefert durch Silvie)

Montag, Dezember 25, 2006

Exmachine.



James Brown ist in einem Krankenhaus in Atlanta an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben. Er wurde 73 Jahre alt.

Ich habe ihn unglücklicherweise niemals live in concert gesehen, was mich mächtig wurmt. An ihm hat's nämlich nicht gelegen – mehr zu tun, als 40 Jahre lang jährlich 300 Konzerte zu geben, kann man wohl von einem Musiker nicht verlangen.

Don't rest in peace, James – mach lieber da oben ne schöne Allstars-Band auf und lass bitte James Jamerson an den Bass. Bis Bootsy kommt.

Freifahrt auf dem Karussell der Liebe.



Was bedeutet Weihnachten für Dich?
Die Geburt Christi? Okay...
Frieden auf Erden und Liebe zwischen den Menschen? Stark!
Besinnliches Miteinander in der Familie? Jep!
Alles in allem gute Ansagen, oftmals wird dabei aber die alljährliche Horny XXXMas-Party von Porno al Forno im Tor3 vergessen. Ein eklatanter Fehler!

Allen bemitleidenswerten Nicht-Düsseldorfern sei gesagt, dass Porno al Forno eine lokale Formation aus schmerzarmen und geschmacksfesten Vollblut-Spacken ist und unser Peter heuer seine Premiere als Peer Plex aus Finnland an den Keyboards hatte. Das ein oder andere Stück aus dem bunten Repertoire mag dem Besucher bekannt vorkommen, aber es ist nur logisch, dass Welt-Songs wie "Rollercoaster", "Let me entertain you" oder "Jump" den Agenten aus Übersee nicht verborgen bleiben und in Folge dessen von skrupellosen Typen wie Ronan Keating und Co. hemmungslos gecovert werden. Ein Skandal, aber kaum zu vermeiden.

Dresscode war wie immer Porn-Style mit Schnubbes und Spochthose und ich glaube, ich habe endlich mein Layout gefunden.



Beautiful songs, ugly men:










Selbstverständlich wurde gepogt like wild fire und ich hab ein paar harte Treffer kassiert. Ehrensache.











Highlight des Abends war "Power of Love", vorgetragen in einem der hitzigen Thematik entsprechend gewähltem Outfit und die Tränen der Rührung flossen mir über die Wangen, bis kein Tropfen Wasser mehr in meinem Körper war.




Auf der Backstage-Party klar zu erkennen: Riese hat seinen Platz in der Band sicher eingenommen. Großer Sport!

Freitag, Dezember 22, 2006

Was für ein Tanz.

Mann, dieses Weihnachten bringt mich noch um. Ich mach mich ja hier nur noch zum Elf. –LINK–

The Richest Man in Babylon.

Falls einer mit dem Gedanken spielt, die Passanten zu verschonen und die Kohle für den Blinkstern aus dem Türkenshop doch lieber in eine Spende zu investieren, aber sich nicht ganz sicher ist, ob er nicht vielleicht doch bereits das ärmste Schwein unter der Sonne ist – hier kann man mal eben seinen globalen Erfolgslevel abchecken. Vielleicht gibt's ja doch noch den ein oder anderen, der bei der letzten Lohnrunde übersehen worden ist.

Mittwoch, Dezember 13, 2006

Kapstadt, von hinten/unten



Die letzten drei Tage in unserem schnuffigem Guesthouse haben wir eigentlich mehr oder weniger verschlafen und versoffen. Feiern kann man in Capetown nämlich hervorragend und den Tag über vom Pool aus die Aussicht auf den Lionshead genießen hat durchaus seinen Reiz.




Am letzten Abend fiel die Riesen-Beachparty zwar wegen durchwachsenem Wetter aus, dafür wurde uns ein richtiger toller Sonnenuntergang über dem Atlantik beschert. Das am Horizont sind übrigens Brandungsfontänen an Felsen und keine Wasserbomben.





Damit nicht genug: So als Anreiz, das richtige Afrika kennenzulernen, gab es auf dem Rückflug komplett klare Sicht von Südafrika bis Marokko. Wow. Ich komm wieder, keine Frage. Pronto.


Mittwoch, Dezember 06, 2006

Kapstadt, von oben.



Donnerstag haben wir zu dritt rund 480 kg Motorradklamotten wieder fein nach Carnet-Liste in Kartons verpackt, die KTM zur Spedition und zum Zoll gefahren und sind in ein verschärftes Guesthouse im Stadtteil Frasnaye gezogen. Die Bude und vor allem deren Besitzerin sind eines Blog oberwürdig, aber dazu später – ich springe einfach mal zwei Tage vor.

Samstag fragte mich Björn, ob ich nicht Bock auf Hubschrauberfliegen hätte. "Wann, wieviel?" "Jetzt, 90 Piepen." "Logo." In Kapstadt gibt es mehrere Heliagencies, aber nur eine hat die originalen offenen Vietnam-Hueys, die zuletzt wohl bei Apokalypse Now eingesetzt wurden. Björn rief da an, und dann sind wir drei ins Taxi zum Hafen. Kohle auf den Tisch und während wir so auf den Lift zum Hangar warteten, fällt mir eine Werbetafel ins Auge. Auf der stand sinngemäß: A. Spannender Flug, B. Gefährlicher Flug, C. Lebensgefährlicher Horrorflug, D. Combat Mission, Kotzen und Ohnmacht guaranteed. Ich guck auf mein Ticket und ratet mal, was wir unwissentlich gebucht hatten. Zu spät.

Am Hangar alles voller Hubschrauber aller Arten. Während wir draußen auf unseren Instructor warteten, hielt neben mir ein Pick-up, die Tür sprang auf und eine Frau im Overall samt ihrem Hund liefen federnden Schrittes in einen Großhelikopter mit Wassersack der Fire Brigade. Sie war der Pilot. Ich hab noch nie so strahlende Augen gesehen und war sofort verknallt. Sie kam später noch zu uns an den Huey und ich hab ein paar Worte mit ihr gewechselt. Nina heißt sie, kommt aus Deutschland und ich hoffe, sie ist nicht verheiratet. Den Hund würde ich adoptieren.





Wir sind dann in die Kantine und haben unsere Instruktionen bekommen. So richtig wohl war uns dabei nicht.



Anschnallen (eh klar), keine losen Gegenstände, die in den Rotor fallen können, und besser Poncho anziehen, weil windig und kalt. Dann hat er noch was über den Ablauf des Fluges erzählt, ich hab aber nicht zugehört, weil ich meine Kamera gecheckt habe. Der Tag war supersauwindig und Nina meinte noch, dass wir uns einen spannenden Tag ausgesucht hätten. Na toll.



Der Huey hob mit Getöse ab, schaukelte wie verrückt und ich bekam erstmal eine fette Ladung Sand und Staub in die Schnauze. Wir flogen dann so über Kapstadt und die Küste und nach 10 Minuten brüllte mir Björn was ins Ohr: Björn: "Gleich beginnt der Combat-Modus" Ich: "Was ist los?" Huey: "45 Grad Neigung, Höllenlärm, Abgang steil nach unten, hartes Abfangen kurz über dem Boden." Wir: "Aaaaaaaaahhh!!" Ich hätte beim Briefing doch besser aufpassen sollen.

Meine Fresse, so etwas hammergeiles hab ich noch nie erlebt. Wir sind in 3 Meter Höhe mit 180 Sachen Feldwege langgeknallt, auf Dünen zu und erst ganz kurz vorher hochgezogen, abgefahrene Manöver geflogen und auf Höhe der Surfer-Mastspitzen über das Wasser gerast, so dass uns die Gischt ins Gesicht gespritzt ist. Das war ja sooo geil. Und dieses Geräusch der Rotoren... wir haben dann später immer auf Hubschrauber geachtet - keiner hat dieses markante, tieffrequente Flap-Flap-Flap der Hueys, was noch viel stärker wird, wenn er beim Manöver Druck auf die Rotoren bekommt. Abgefahren. Der 7,4l-V8-BigBlock unter den Hubschraubern! Man muss sagen, dass wir drei einen Mörderspaß hatten - die anderen allerdings weniger. Naja, so ein bißchen Todesangst schadet keinem, danach kann man das Leben doch wieder richtig genießen. Sogar vollgekotzt. :-)














Nach einer Viertelstunde Rock 'n' Roll sind wir dann wieder einigermaßen waagrecht und in nennenswerter Höhe über das schöne Hafenbecken in den Hangar zurückgeflogen und haben uns nach dem Aussteigen erstmal einige High-Fives gegeben, dem Pilot für unser Überleben gedankt und uns ein kaltes Bier reingezogen.







Hier noch zwei Videos (.avi). Ich weiß natürlich, dass die Dinger Kriegsgeräte waren und nicht alle Beteiligten immer wirklich Spaß damit hatten, aber sorry – ich bin halt ein Junge, da muss man schon mal moralische Abstriche machen.

Huey vor dem Start
Huey über dem Wasser – yie-haa!!